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progressive spinale Muskelatrophie (SMA) · Typ II
Muskelschwund
sagt der Laie. Muskelatrophie nennt es der Mediziner und meint damit
einen Sammelbegriff für eine Vielzahl von Ursachen, die zu einer teils
lokalen, teils den ganzen Körper betreffenden Abnahme der Muskelmasse
führen können. Unter dem Begriff „Spinale Muskelatrophien“ (SMA) wird
eine Gruppe von Krankheiten zusammengefasst, denen ein fortschreitender
Untergang von motorischen Nervenzellen vor allem im Rückenmark gemeinsam
ist (daher der Begriff „spinal“). Damit können die Impulse vom Gehirn
nicht mehr an die angeschlossenen Muskeln weitergeleitet werden, woraus
Muskelschwund (Muskelatrophie), Lähmungen (Paresen) und verminderte
Muskelspannung (Muskelhypotonie) resultieren. Die meist im Kindes-
oder Jugendalter, selten im Erwachsenenalter manifest werdenden progressiven
spinalen Muskelatrophien sind nach heutiger Kenntnis am Chromosom 5
lokalisiert. Beim Typ II setzen die klinischen Symptome deutlich
später ein.
Nachdem praktisch
immer schon das Sitzen, gelegentlich
das Stehen erlernt wurde, kommt es zu einer zunehmenden motorischen
Schwäche, die regelhaft im Kindesalter zum Rollstuhl führt. Da der Krankheitsverlauf
sehr unterschiedlich ist, ist eine individuelle Prognose nicht möglich.
So können bei der SMA Phasen des Stillstandes,
Phasen des schnelleren
und langsameren
Kraftverlustes sowie
plötzliche Funktionsausfälle und auch
kurzzeitige Funktionsverbesserungen
vorkommen. Die Atemmuskulatur ist schwach und die Gefährdung durch
Lungenentzündungen und einschleichende Unterbeatmungssymptome vorhanden.
Oft besteht ein feines Zittern der Finger.
Je älter man wird, desto ausgeprägter wird die Muskelschwäche.
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